Real Estate Private Equity oder REITs – welche Anlagen schneiden langfristig besser ab? (2024)

Real Estate Investment Trusts(REITs)sind börsennotiert und können an der Börse gehandelt werden, was bedeutet, dass die Transaktionen in der Regel sofort erfolgen. Bei Real Estate Private Equity ist das nicht der Fall. Daher besteht die Auffassung, dass Anleger für die Anlage in einen illiquiden Vermögenswert eine Überrendite erzielen sollten, die so genannte „Illiquiditätsprämie“.

Schroders 30-jährige Renditeprognosen haben bereits Renditen von Real Estate Private Equity hochgerechnet(siehe hier). Daher war es eine natürliche Entwicklung, auf diesen Prognosen aufzubauen und REITs einzubeziehen. Die tatsächlichen Gegebenheiten der Renditen zwischen dem börsennotierten und dem nicht börsennotierten Segment sind unserer Ansicht nach komplizierter, als man vielleicht meint.

Wie unterscheidet sich langfristig die Performance von Real Estate Private Equity gegenüber REITs und warum?

Erfahrungen aus Großbritannien folgen demselben Muster

In Großbritannien gilt der Immobilienindex MSCI/IPD (Investment Property Databank) als Standard für die Messung von Real Estate Private Equity. Betrachtet man die Differenz zwischen den Renditen dieser Benchmark und des börsennotierten Sektors unter Verwendung eines von Refinitiv Datastream erstellten REITs-Index, so haben beide in den letzten 50 Jahren ähnliche Renditen erzielt (Tabelle 1).

Über den kürzeren Zeitraum der vergangenen fünf Jahre hat sich Real Estate Private Equity besser entwickelt als REITs. Letztere mussten bekanntlich beim Aktienausverkauf in den Jahren 2016 und 2018 Verluste verkraften.

Es ist jedoch wichtig hervorzuheben, dass der MSCI/IPD-Immobilienindex die Performance ohne Berücksichtigung von Fremdfinanzierung, Gebühren und Steuern misst, wodurch die Renditen überbewertet werden, die ein Anleger erzielt.

Der IPD-Immobilienindex der Association of Real Estate Funds (AREF) – der diese Kosten berücksichtigt – ist ein besserer Richtwert, um die Isterträge aus der Anlage in Real Estate Private Equity zu beurteilen. Der Index zeigt, dass britische REITs in den vergangenen 20 bis 30 Jahren eine etwas höhere Rendite im Vergleich zur AREF-Benchmark erzielt haben.

In den USA liegenREITsvorne

In den USA überflügelten REITs die Renditen von Real Estate Private Equity. Ein Vergleich von US-REITs und dem privaten Sektor zeigt, dass börsennotierte Immobilientrusts langfristig eine bessere Wertentwicklung erreicht haben (Tabelle 2). Die durch REITs erzielte Überschussrendite dürfte zudem noch unterbewertet sein, da sich der NCREIF-Immobilienindex ohne Gebührenbereinigung versteht.

Aus welchem Grund schlugen sich REITs besser?

Ein Grund, aus dem die Rendite von Real Estate Private Equity dem börsennotierten Sektor hinterherhinkt, ist die Fähigkeit von REITs, in ihren Kapitalstrukturen die Fremdverschuldung (Leverage) zu nutzen. Amerikanische REITs unterliegen hinsichtlich des Verschuldungsgrads keinerlei Beschränkungen. Die Schuldaufnahme wird hier durch die Bewertung der Kreditwürdigkeit durch Ratingagenturen in Grenzen gehalten.1

In Großbritannien hingegen wendet man einen Zinsdeckungsfaktor an, um zu messen, ob ein Unternehmen seine Zinszahlungen leisten kann. Der Verschuldungsgrad in den USA reduzierte sich im Anschluss an die Finanzkrise von 60 % im Jahr 2008 auf 40 %.2 Ähnlich verhielt sich die Entwicklung in Großbritannien: Der Verschuldungsgrad verminderte sich von 50 % vor der Finanzkrise auf inzwischen 25-30 %.

Lässt sich die bessere Performance mit der höheren Verschuldung begründen? So einfach ist das nicht. Mehrere wissenschaftliche Untersuchungen kamen zu dem Schluss, dass in den USA Anlagen in Real Estate Private Equity im Vergleich zu REITs zu niedrigeren Durchschnittsrenditen führten, selbst wenn die Unterschiede der Verschuldung berücksichtigt wurden.3 Dabei stellte man fest, dass insbesondere passive Portfolios von Core-REITs ohne Fremdkapitalaufnahme zwischen 1994-2012 ihre Private-Equity-Pendants jährlich um 0,5 % übertrafen.

Grund dafür ist neben der höheren Verschuldung die Tendenz von REITs, in Objekte mit höherem Risiko zu investieren. REITs haben generell mehr in Ausbau- und Renovierungsvorhaben als private Immobilienfonds investiert. Zudem engagieren sie sich intensiver in Nischensektoren wie Arztpraxen, Laboren und Selbsteinlagerung, wo die Liquidität niedriger ist als sonst üblich. Im Vergleich legen private Immobilienfonds mehr Wert auf Objekte, die „Kernerträge“ erzeugen. d. h. Immobilien, die bereits Mieter haben und deren künftiger Ertragsstrom recht vorhersehbar ist.

Wie geht es weiter?

Historisch betrachtet generieren Anlagen in Real Estate Private Equity langfristig keine höheren Erträge als REITs. REITs erzeugten insbesondere in den USA eine deutlich höhere Anlegerrendite als das Segment abseits der Börse. Es gibt natürlich keine Garantie dafür, dass sich die Entwicklung in den kommenden 30 Jahren wiederholt. Unsere langfristigen Prognosen deuten aber auch auf künftig höhere Renditen von REITs hin. Zu berücksichtigen bleiben dabei jedoch die unterschiedlichen Risikoprofile der beiden Anlagekategorien. Anleger in Real Estate Private Equity erhalten möglicherweise nicht die höhere Rendite, aber sie gehen ein niedrigeres Risiko ein als mit börsennotierten REITs. Was die Zukunft anbelangt, so werden wir unserer 30-jährigen Renditeprognosen für Real Estate Private Equity und auch für REITs aktualisieren und die Informationen im Januar 2021 veröffentlichen.

1. Real Estate Investment Trusts: The US Experience and Lessons for the UK, Investment Property Forum, Mai 2009

2. Quelle: www.reit.com und „Leverage and returns: A cross-country analysis of public real estate markets“, David C. Ling, Andy Naranjo und Emanuela Giacomini, University of Florida, Oktober 2013.

3. „Returns and Information Transmission Dynamics in Public and Private Real Estate Markets“, David C. Ling und Andy Naranjo, American Real Estate and Urban Economics Association, 2015.

Wir bedanken uns für die Ausführungen und Einschätzung von Mark Callender, Head of Real Estate Research.

Wichtige Hinweise: Die hierin geäußerten Ansichten und Meinungen stammen von dem Autor und stellen nicht notwendigerweise die in anderen Mitteilungen, Strategien oder Fonds von Schroders oder anderen Marktteilnehmern ausgedrückten oder aufgeführten Ansichten dar. Diese können sich ändern.

Die in diesem Dokument aufgeführten Prognosen basieren auf statistischen Modellen, die auf einer Reihe von Annahmen basieren. Prognosen unterliegen einem hohen Grad an Unsicherheit bezüglich zukünftiger Wirtschafts- und Marktfaktoren, welche die tatsächliche zukünftige Wertentwicklung beeinflussen können. Die Prognosen werden Ihnen zu informativen Zwecken mit Stand des heutigen Datums zur Verfügung gestellt. Unsere Einschätzungen können sich je nach den zugrunde liegenden Annahmen wesentlich ändern – beispielsweise aufgrund von Änderungen der Wirtschafts- und Marktbedingungen. Wir übernehmen keine Verpflichtung, Sie über Aktualisierungen oder Änderungen unserer Daten zu informieren, wenn sich Wirtschafts- und Marktbedingungen sowie Modelle oder andere Faktoren ändern.

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As an enthusiast with a deep understanding of real estate investment, I'd like to provide a comprehensive breakdown of the concepts mentioned in the article about Real Estate Investment Trusts (REITs) and Real Estate Private Equity. My aim is to showcase my expertise and offer insights into the comparisons made between these two investment vehicles.

  1. Real Estate Investment Trusts (REITs):

    • Definition: REITs are publicly traded companies that own, operate, or finance income-producing real estate across various sectors, such as residential, commercial, or industrial.
    • Listing and Liquidity: REITs are listed on stock exchanges, allowing investors to buy and sell shares easily, providing liquidity compared to non-listed assets.
    • Performance Factors: REITs' performance is influenced by market dynamics, property values, and rental incomes. They distribute a significant portion of their income as dividends to shareholders.
  2. Real Estate Private Equity:

    • Definition: Real Estate Private Equity involves investing in non-listed properties, often with a longer investment horizon. These investments may include direct ownership or partnerships in real estate projects.
    • Liquidity Challenge: Unlike REITs, transactions in Real Estate Private Equity are not as immediate, leading to the perception of illiquidity. Investors expect an "Illiquidity premium" for committing to less liquid assets.
    • Performance Evaluation: Evaluating the performance involves considering factors like leverage, fees, and taxes, as well as comparing it to benchmark indices like the MSCI/IPD Immobilienindex.
  3. Performance Comparison:

    • UK Experience: The article mentions the MSCI/IPD Immobilienindex as a standard for measuring Real Estate Private Equity in the UK. Over the past 50 years, both REITs and Private Equity in the UK have shown similar returns, but the last five years have seen better performance by Private Equity.
    • US Experience: In the US, REITs have outperformed Real Estate Private Equity over the long term. This could be attributed to the ability of REITs to use leverage more freely than their private counterparts.
  4. Factors Influencing Performance:

    • Leverage: The article highlights the impact of leverage on performance. REITs in the US have the advantage of using leverage without many restrictions, leading to potentially higher returns.
    • Risk Profiles: Differences in risk profiles exist, with REITs often engaging in higher-risk projects, renovations, and niche sectors compared to private real estate funds focusing on more predictable income-generating properties.
  5. Future Outlook:

    • Historical Trends: Historically, Real Estate Private Equity hasn't consistently outperformed REITs over the long term. Projections suggest future higher returns for REITs, but the article emphasizes the need to consider the distinct risk profiles of each investment category.
  6. References and Additional Information:

    • The article cites Schroders' 30-year yield forecasts, providing a basis for the analysis.
    • References to UK benchmarks like the MSCI/IPD Immobilienindex and the AREF benchmark.
    • US-focused insights include comparisons between REITs and private real estate sectors.

In conclusion, the article delves into the complex dynamics of real estate investments, emphasizing the importance of understanding factors like leverage, risk profiles, and market conditions when comparing the performance of REITs and Real Estate Private Equity.

Real Estate Private Equity oder REITs – welche Anlagen schneiden langfristig besser ab? (2024)
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Author: Jamar Nader

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